"Tauft sie im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Mt 28,19)
Als getaufte Christinnen und Christen glauben wir an die Dreifaltigkeit. Also an Gott, der sich in Jesus Christus gezeigt hat und durch den Heiligen Geist in uns wirkt.
Diese Besonderheit des Christentum ist nicht immer leicht zu verstehen: Wie können drei Dinge in einer Sache zusammenkommen? Wie können drei Wesen gleichzeitig eine einzige Person sein?
Die Beantwortung dieser Fragen beschäftigt schon seit vielen Jahrhunderten große Theologinnen und Theologen. Aber so richtig begreifen lässt es sich nicht. Irgendwie können wir immer nur einen Ausschnitt/einen Teil von Gott wahrnehmen und spüren.
Am heutigen Dreifaltigkeitssonntag haben wir Zeit uns mit unserem persönlichen Gottesbild auseinanderzusetzen: Was verstehe ich unter dieser Dreifaltigkeit? Wie stelle ich mir Gott vor? Wer ist für mich Gott? Welche Rolle spielt Jesus in meinem Leben? Was verstehe ich unter dem Heiligen Geist, den wir ja ganz besonders durch das Sakrament der Firmung spüren dürfen?
Und was hat all das mit meinem Glauben und ganz konkret mit meinem Leben zu tun?
Die Jünger*innen Jesu waren nach Ostern hin und her gerissen. Zuerst die Kreuzigung Jesu, mit der verbundenen Trauer und der Angst davor, dass ihnen das gleiche geschehen könnte. Dann die Freude über die Auferstehung Jesu und schließlich Christi Himmelfahrt.
Sie wussten nicht so recht, was sie jetzt tun sollen, denn sie waren doch sehr überfordert mit der ganzen Situationen. Außerdem fehlte es ihnen an Kraft und Energie. Sie fragten sich, wie es nun weiter gehen soll, wenn Jesus jetzt nicht mehr unter ihnen ist.
Aber Christus ließ sie nicht alleine und so schickte ihnen Gott ein starkes Zeichen. Er entsandte seinen Heiligen Geist! Mit den Gaben des Heiligen Geistes ausgestattet, fassten sie neuen Mut und verkündeten mit großer Freude das Evangelium, also die Liebe Gottes. Durch das Handeln der Aposteln kamen immer mehr Menschen zum Glauben an Jesus Christus, deshalb wird Pfingsten auch als das Geburtsfest der Kirche gesehen.
Was der Heilige Geist eigentlich ist, könnt ihr im folgenden Video erfahren:
Im heutigen Sonntagsevangelium betet Jesus für uns zu Gott! Er bittet dafür, dass wir in der Wahrheit bleiben und somit geheiligt werden. Er will, dass wir vor allem Bösen bewahrt werden und auf Gottes Liebe vertrauen können. Mit der Liebe Gottes gesegnet und dem Heiligen Geist gestärkt, lädt er uns ein, zu unserem Glauben zu stehen. Das Sakrament der Firmung bekräftigt diesen Sendungsauftrag und gibt uns die Möglichkeit der Einladung Jesu zu folgen und mit ihm in einen Dialog zu treten.
Damit der Heilige Geist in uns wirkt, dürfen wir zu ihm beten:
Überrasche uns, Heiliger Geist – mitten im alltäglichen Leben.
Verwandle uns, wenn wir zu erstarren drohen.
Öffne unser Herz, wenn andere uns brauchen.
Wecke unser Talent, wenn wir es entfalten möchten.
Durchströme uns, wenn wir leer sind.
Erfreue uns, wenn wir traurig sind.
Halte uns, wenn wir fallen.
Juble in uns, wenn wir lieben.
Sei bei uns und in uns, damit du auch durch uns erfahrbar wirst.
Amen
"Wie mich mein Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt" (Joh 15,9)
"Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe." (Joh 15,12)
Diese beiden Bibelstellen aus dem Johannesevangelium beschreiben sehr gut die Beziehung zwischen Christus und uns Menschen. Er liebt uns, so wie wir sind. Mit all unseren Fähigkeiten, aber auch mit unseren Problemen. Wir können uns sicher sein, dass er uns niemals von sich aus fallenlässt.
Mit diesem Geschenk geht aber auch ein großer Auftrag mit:
Wir sollen auch unsere Nächsten lieben, so wie er uns liebt.
Dass das kein leichter Auftrag ist und sicher nicht immer klappt, hat wohl schon jede und jeder von uns einmal erlebt. Aber wenn wir uns an diesen Auftrag erinnern und unser Tun danach ausrichten, dann haben wir schon viel erreicht.
Und wer weiß, vielleicht nehmen wir alle ja genau dieses Sonntagsevanglium am Muttertag zum Anlass, unseren Liebsten einmal wieder etwas Gutes zu tun!
Für den heutigen Sonntagsimpuls stellen wir euch die Sketch-Bibel vor. Bei der Sketch-Bibel versuchen Theologen und Theologinnen uns das jeweilige Tagesevangelium auf einfache Art und Weise näherzubringen. Das ganze funktioniert mit einfachen Zeichnungen und kurzen Gedanken dazu.
Was der Weinstock mit einem Anker zu tun hat und inwiefern diese Bilder etwas mit Jesus Christus und mit unserer Kirche zu tun haben, erfährt ihr nun in diesem Video:
Die Liturgischen Texte des 4. Sonntags der Osterzeit findet ihr HIER.
"In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe." (Joh 10,11)
Jesus gibt uns das Versprechen, dass er immer bei uns sein wird. Er begleitet und beschützt uns auf all unseren Wegen. Er macht das nicht, weil er dazu gezwungen wird. Er macht das aus Liebe!
Mit deiner Firmung nimmt dein Pate/deine Patin ganz bewusst diese Rolle ein. Er begleitet dich auf deinem Lebensweg und hilft dir, wenn du einmal vor Schwierigkeiten stehst. Aber auch du kannst für andere da sein und ihnen zur Seite stehen.